Sonntag, 21. Oktober 2007

Vietnam und Generelles
















Ni hao,

Damit Ihr nicht denkt, ich wuerde in Hong Kong, gar nix machen, aktualisiere ich an dieser Stelle wieder meinen Blog. Ich mache eigentlich momentan sehr, sehr viel. Ich habe zum Beispiel vor einiger Zeit angefangen Mandarin zu lernen. Die Grammatik ist an sich sehr, sehr einfach, da es keinerlei Zeiten und schwierige Verb Konjugationen gibt. Die Aussprache ist alles andere als das und das absolut entscheident.
Wenn man Woerter falsch ausspricht, ergeben sie einen komplett anderen Sinn. Das Fatalste sind wohl die Verben ''kaufen'' (mai) und ''verkaufen'' (mai). Beide Verben unterscheiden sich nur durch die Toene, von denen es im Mandarin insgesamt 4 gibt. Zum Vergleich- Im Kantonesischen gibt es glaube ich 8 oder 9.
Ich versuche taeglich eine Stunde zu lernen und mache schon fortschritte. Zum Unterhalten reicht es aber noch lange nicht, aber ich kann mich schon vorstellen :-)

Ausserdem treffe ich mich mit in letzter Zeit Abends sehr viel mit Freunden und Kollegen aus der Schiffahrt zum Feierabend-Drink. Von Emirates kommt da leider immer sehr wenig (Kein Interesse / Zeit), daher halte ich mich jetzt vermehrt an Howe Rob, Noble, HSBC, Rodskog, etc. Ich habe vor einiger Zeit meinen Chef um ein Treffen mit OOCL und Gold Star Line gebeten (beides grosse Linienreedereien), aber auch da kam leider wenig zurueck. Daher organisiere ich diese Sachen jetzt lieber selbst.

Auch beruflich gibt es Bewegung. Ich wurde kuerzlich befoerdert und darf mich nun "Assistant Pricing Manager" nennen. Dies heisst allerdings nichts, da hier jeder "Manager" ist. Die Gehaltserhoehung nimmt man aber natuerlich gerne mit :-) Ausserdem ist auch noch etwas anderes in Arbeit, wovon ich in 1-2 Wochen nocheinmal berichten werde.

Um Euch eine bessere Vorstellung von meinem Tagesablauf zu machen, hier mal ein kleiner Breakdown:
Arbeit in der Regel von 09.00-19.00.
Anschliessend telefoniere ich mit meiner Freundin in Spanien oder treffe mich mit Freunden.
Die obligatorische Stunde Mandarin darf dabei aber nicht vergessen werden.
Ausserdem versuche ich noch 2x pro Woche laufen zu gehen, da man hier leider relativ viel Alkohol trinkt.

Am Wochenende gehe ich Abends natuerlich aus (Lan Kwai Fong, Kowloon, Wan Chai), gehe einkaufen oder gucke Filme (30 HKD=3 Euro - TEMPLE STREET NIGHT MARKET).
Oft nutze ich auch die Wochenende aus, um Kurztrips zu unternehmen.

Letztes Wochenende war ich mit meinem Kumpel Jago in Vietnam. Bepackt mit Malaria Tabletten und dem heftigsten mosquito repellent, das wir finden konnten, haben wir dort seine Verwandten im Mekong Delta besucht. Es war der absolute Oberhammer. Wir sind in der chaotischten Stadt, die ich jemals gesehen habe angekommen (Saigon). Dort haben uns nettweise Jagos Verwandte im Bus abgeholt. Die Strecke war nur knapp 100 km lang, aber wir haben trotzdem ca. 4 Std gebraucht.

Es ging ueber Faehren und Holzbruecken, in den kleinen Ort namens "Huong My". Dieser liegt ca. 100 km suedwestlich von Saigon entfernt. Ich scheine, der erste Westler gewesen zu sein, der diesen Ort je betreten hat, da, als ich aus dem Auto gestiegen bin, die Menschen ihre Arbeit liegen gelassen und mich angestarrt und mit Fingern auf mich gezeigt haben.


























Fruehstuck :-)




Generell herrschten dort einfachste Verhaeltnisse. Abends gab es ein super Dinner mit frischen Muscheln, Krebsen, Haehnchen, etc. Es gab auch tolles Obst (die "Kroetenfrucht" kann ich aber nicht empfehlen) und Gemuesse und immer frischen Zuckerrohrsaft. Auffallend dabei war, dass nur Maenner am Tisch sassen. Frauen und Kinder mussten (?) auf dem Fussboden sitzen.



















Abends sind wir mit Rollern mit Jagos juengeren Verwandten auf ein Bierchen gefahren. Total toll, wenn man links und rechts an riesigen Reisfeldern vorbeifaerht und ueber einem Sterne scheinen. Uns ist naemlich aufgefallen, dass wir seit 8 Monaten keine Sterne mehr gesehen haben. Das aber nur am Rand bemerkt.

Am naechsten Tag wurden wir um halb 6 zuerst vom Hahn und dann um halb 7 von Jagos Grossvater geweckt. Der Tag faengt dort frueh an. Ueber Schotterpisten sind wir in einen Nebenort gefahren und haben dort ein Boot gemietet, mit dem wir auf den Mekong gefahren sind. Auch wieder unglaublich schoen. So stellt man sich Suedostasien vor! Links und rechts Palmen und Urwald und ueber einem Moskitos.






















Am anderen Ufer angekommen, wurden die Roller ausgeladen und ueber Stock und Stein ging es in eine andere Kleinstadt, um Jagos Tante zu besuchen. Wieder waren die Menschen nicht schlecht erstaunt, einen Westler, wie mich zu sehen zu bekommen. Nach einem Spaziergang ueber einen Vietnamesischen Markt, ging es zum Mittagessen. Es gab Vietnameische Crepes. Diese werden in Salatblaetter und Kraeuter eingerollt. Wieder sehr interessant. Anschliessend sind wir auf Rollern mit Jagos Cousins einen Vietnamesischen Kaffee trinken gefahren. Dieser wird direkt in der Tasse gebrueht und ist ziemlich stark und suess.
























Anschliessend ging es im Boot wieder zur Oma zurueck, wo uns ein zweites Mittagessen erwartete. Ueberhaupt wurde seeeehr viel und seeeeeehr gut gegessen.
Die vietnamesische Kueche zeichnet sich vorallem, durch seine Frische aus. Es wird sehr viel mit Limetten und frischen Kraeutern (Minze, Korreander) gekocht.

Samstag abends sind wir nach Saigon gefahren, was auch wiederum sehr interessant war. Unser Hotel war exzellent gelegen und wir waren innerhalb kurzer Zeit im Stadtzentrum. Saigon, oder Ho Chi Minh, wie es offiziell heisst, ist eine sehr hektische und chaotische Stadt. Die Menschen sind hier, aehnlich wie am Mekong Delta, sehr arm, aber auch sehr, sehr freundlich. Das ist mir wirklich auf meinen Reisen in die arme Laender aufgefallen. Die Menschen sind dort wirklich ausgesprochen freundlich und hilsbereit.
Man merkt Saigon noch immer den Charme aus seiner franzoesischen Kolonialzeit an und man fuehlt sich hin und wieder wie in Frankreich, nur mit Vorteil, dass keine Franzosen dort sind.


















In Saigon haben wir erneut Verwandte von Jago getroffen, die uns den Sonntag hinueber nocheinmal toll zum Essen eingeladen haben. Anschliessend sind wir zum vietnamesischen Friseur gegangen, was auch typisch fuer dieses schoene Land ist. In diesen Salons wird man von kleinen, zierlichen Vietnamesinnen vorher massiert und anschliessend waschen und massieren sie einem die Haare und Gesicht. Interessante Erfahrung und man fragt sich vorher diese Frauen soviel Kraft in ihren Haenden entwickeln. Hier bekomme ich meine "Vor-dem-Waschen-Kopfmassage".



















Die Leute verdienen dort wirklich nicht viel Geld, allerdings wurde unser Geld jedesmal stur abgelehnt.
Ich kann jedem nur empfehlen, auch einmal nach Vietnam zu fahren. Es lohnt sich wirklich! Wie bereits erwaehnt, kann man so einmal das Suedostasien sehen, wie man es sich immer im vorgestellt hat.

Naechstes Wochenende ist in Hong Kong Oktoberfest. Mir wurde eine Einladung von HONG KONG INTERNATIONAL TERMINALS versprochen. Wenn es klappt, wird es sicher auch sehr nett werden.

Das Wochenende darauf fahre ich nach Shanghai, um meinen alten Kumpel Jonathan zu besuchen.

Ich werde wieder ausfuehrlichst berichten!

Bis dann,

Zhu hao,

Fabi

2 Kommentare:

Joanna hat gesagt…

Fabi,
das klingt ja alles super spannend!! Auch die Fotos sind mal wieder eindrucksvoll - das ist ja echt eine andere Welt...

Aber am besten ist dein Grinsen bei der Gesichtsmassage !

:)

Mama Bi hat gesagt…

Deine Eintragungen sind wirklich immer interessant, Fabi, zumal Asien für mich eine fremde Welt ist. Vietnamesisch würde ich auch gerne mal essen, Koriander kenne ich als Gewürz bisher hauptsächlich in der portugiesischen Küche; vielleicht magst du ja in den Weihnachtsferien mal kochen - ich stelle dir gerne meine Küche zur Verfügung :). Lass es dir weiter gut gehen! Liebe Grüße, Birgit